Ausgangslage
Das Problem des Elektroschrotts wächst weltweit – Millionen von funktionstüchtigen Geräten landen jährlich auf dem Müll. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung unaufhaltsam voran, doch nicht alle Menschen haben denselben Zugang zu moderner Technologie. Besonders sozial benachteiligte Gruppen, darunter Menschen mit geringem Einkommen oder ältere Personen, sind oft von digitaler Teilhabe ausgeschlossen. Die Wiederaufbereitung gebrauchter Laptops in Kombination mit der gezielten Abgabe an armutsbetroffene Schweizer:innen stellt eine Lösung dar, die ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Verantwortung verbindet.
Elektroschrott: Ein globales Problem
Jährlich werden weltweit über 50 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, von denen nur ein Bruchteil ordnungsgemäss recycelt wird. Alte Laptops enthalten wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer und seltene Erden, deren Abbau umweltschädlich ist. Wenn funktionierende Geräte voreilig entsorgt werden, entstehen nicht nur unnötige Abfälle, es werden auch wertvolle Ressourcen verschwendet.
Lebensdauer verlängern
Die Aufarbeitung gebrauchter Laptops trägt erheblich zur Reduzierung von Elektroschrott bei. Statt Geräte frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen, werden sie gereinigt, repariert und neu aufbereitet. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Geräte um mehrere Jahre. Dieser Prozess spart Rohstoffe und Energie, die sonst für die Produktion neuer Hardware benötigt würden.
Vorteile der Wiederaufbereitung:
- Reduktion von Umweltbelastungen durch weniger Elektroschrott
- Schonung wertvoller Rohstoffe durch Weiterverwendung vorhandener Materialien
- Energieeinsparung durch die Vermeidung neuer Produktionsprozesse

Herausforderungen für wLw
Broker: Indirekte Konkurrenz
Bisher nutzen Firmen in der Regel Angebote von Brokern, um ihre gebrauchten Laptops aufzubereiten und an Käufer weiterzuvermitteln. Sie tragen damit zur Reduzierung von Elektroschrott bei und fördern den Zugang zu erschwinglicher Technologie. Allerdings bringt die Vermittlung via Broker auch Nachteile mit sich: Die hohen Kosten für Aufbereitung und Weiterverkauf mindern die Attraktivität des Angebots. Ebenso wird durch die hohen Kosten der Kaufpreis für Endkunden in die Höhe getrieben. Nicht zuletzt entsteht mit diesem Prozess kaum ein sozialer Nutzen.
Ergänzung des Broker-Modells durch digitale Inklusion
In einer zunehmend digitalen Gesellschaft ist der Zugang zu IT-Geräten essenziell für Bildung, Arbeitssuche und soziale Teilhabe. Doch viele einkommensschwache Haushalte können sich keinen eigenen Laptop leisten. Hier setzt Wir lernen weiter an, indem der Verein benachteiligten Menschen kostengünstige refurbishte Geräte bereitstellt.
Das Refurbishing der Laptops durch Wir lernen weiter ist kostenlos und als Sachspende von der Steuer abziehbar. Mit einer Spende an Wir lernen weiter können Firmen also die Kosten für die Aufbereitung und Datenzerstörung sparen und tragen gleichzeitig zur Stärkung der Gesellschaft bei, indem ihre alten Geräte einen sozialen Nutzen haben.
Sozialer Nutzen der Spende an Wir lernen weiter:
- Bildungschancen verbessern durch Abgabe an Schüler:innen und Studierende, die so Zugang zu digitalen Lernplattformen erhalten.
- Arbeitsmarktchancen erhöhen durch Abgabe an Erwerbslose, die so Bewerbungen schreiben und an Online-Weiterbildungen teilnehmen können.
- Soziale Integration stärken durch das Erleichtern der Kommunikation mit Ämtern, Familie und Unterstützungsnetzwerken für alle Armutsbetroffenen.
Fehlende Awareness bei potenziellen Spendern
Die fehlende Awareness über das Angebot in Firmenkreisen stellt insofern eine Hürde dar, dass Wir lernen weiter auf Gerätespenden angewiesen ist. Will der Verein die ganze Schweiz versorgen können, müssen entsprechend viele Geräte im Lager vorhanden sein.
Trotz der Tatsache, dass alle relevanten Informationen bereits zur Verfügung stehen, kennen viele Unternehmen die Vorteile einer Spende an wLw noch nicht ausreichend. Diese mangelnde Bekanntheit hindert den Verein daran, die volle Wirkung des Konzepts zu entfalten.
Neues Konzept und mehr Ressourcen
Um diesem Problem entgegenzuwirken, wird das Grundkonzept von Wir lernen weiter neu aufgestellt. Der Fokus wird neu auf die Optimierung der Reichweite und die Benutzerfreundlichkeit der Bestell- und Versandprozesse gerichtet. So sollen Bestellungen in Zukunft von Privatpersonen direkt aufgegeben werden können. Damit wird nicht nur unser Angebot ohne Einschränkung durch den Föderalismus schweizweit verfügbar, sondern auch das Potenzial im Bereich Networking und Akquise maximiert.
Vorteile der Neukonzeptionierung:
- Ressourcen schaffen durch die Entlastung der Geschäftsleitung sowie Anstellung eines Business Developers.
- Optimieren von Angeboten durch das Hervorheben der Vorteile einer Spende an Wir lernen weiter sowie das gezielte bewerben ebendieser.
- Akquise verbessern durch die Prüfung bestehender Prozesse und Anpassung bzw. Steigerung der Massnahmen, sowie erhöhter Präsenz an diversen Events.
Diese Anpassungen optimieren nicht nur die Bekanntheit, sondern steigern auch die Effizienz. Weitere Details zu diesem Prozess finden Sie im Whitepaper «Digitale Inklusion und Chancengleichheit».

Spenderakquise auf finanzieller Ebene
Selbsttragende Finanzierung
Bisher finanziert sich der Verein Wir lernen weiter komplett selbsttragend über einen Unkostenbeitrag. Dieser Betrag deckt sämtliche Ressourcen wie Ersatzteile, Miete von Räumen, Infrastruktur und Personal. Um diese wichtigen Ressourcen weiterhin nutzen und ausbauen zu können, muss Wir lernen weiter entsprechend flüssige Mittel zur Verfügung haben.
Unterstützung finden
Die Finanzierung durch Stiftungen, Privatspender und Gönner ist hierfür zentral. Auch hier befindet sich die Hürde in der fehlenden Bekanntheit des Vereins. Um diese Bekanntheit auszubauen, müssen Massnahmen ergriffen werden.

Zusammenfassung
Obwohl die digitale Inklusion durch nachhaltige Verwendung von Laptops viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen, die Wir lernen weiter zu bewältigen hat:
- Zugang zu gebrauchten Geräten
Viele Unternehmen entsorgen alte Laptops aus Datenschutzgründen oder nutzen Angebote von Brokern. Für die Skalierung ist wLw jedoch auf Firmenspenden angewiesen.
Lösung
Wir lernen weiter bietet die kostenlose Datenzerstörung an. Zur Gewährleistung des Datenschutzes erstellt wLw einen Audit-Trail und ist nach DIN-66399 zertifiziert. Diese Faktoren müssen besser beworben werden. - Fehlende Awareness über das Angebot
Oben genannte Informationen stehen Firmen bereits jetzt zur Verfügung. Dennoch ist die Awareness über das Angebot von wLw in Firmenkreisen noch klein.
Lösung
Zur Verbesserung der Reichweite sowie der Vereinfachung von Bestell- und Versandprozessen wird das Grundkonzept von Wir lernen weiter neu aufgegleist (siehe Whitepaper “Digitale Inklusion und Chancengleichheit”). Zudem wird, u.A. mit der Anstellung eines Business Developers und der Entlastung der Geschäftsleitung das Potenzial im Bereich Networking und Akquise erhöht. - Nachhaltige Finanzierung
Viele Projekte sind für di Finanzierung auf Spenden und Fördergelder angewiesen, so auch Wir lernen weiter.
Lösung
Durch die Umstellung auf ein neues Konzept bieten sich diverse Möglichkeiten für gezielte Projekte, die für potenzielle Spender attraktiv sind und sich besser bewerben lassen. So sollen gezielt Spendengelder eingenommen werden, die direkt in die Optimierung des Angebots, schweizweite Ausweitung sowie die Reduktion der Unkostenbeiträge investiert werden können.
Fazit
Die Wiederaufbereitung gebrauchter Laptops bietet zahlreiche Vorteile sowohl für die Umwelt als auch für sozial benachteiligte Menschen. Durch die Verlängerung der Lebensdauer der Geräte werden wertvolle Rohstoffe geschont und die Umweltbelastung durch Elektroschrott reduziert.
Im Vergleich zu Broker-Modellen, die hohe Kosten verursachen, bietet Wir lernen weiter eine kostengünstigere und sozialere Lösung. Mit der Bereitstellung von Laptops für einkommensschwache Haushalte wird die digitale Inklusion gefördert, was insbesondere in den Bereichen Bildung, Arbeitssuche und soziale Teilhabe von grosser Bedeutung ist.
Herausforderungen wie der Zugang zu Geräten und fehlende Awareness werden durch gezielte Massnahmen und eine optimierte Struktur angegangen, um die Skalierung und Wirkung von Wir lernen weiter zu verbessern.
