BYOD-Konzeption

Damit’s auch gelingt!

Auf dieser Seite fassen wir ein paar Gedanken und Best-Practices für Lehrstätten zusammen.

An allen Berufs- und Mittelschulen, sowie weiterführenden Schulangeboten gehören Laptops zur Grundvoraussetzung, um überhaupt an Weiterbildungen teilzunehmen. Sogenannte BYOD-Richtlinien (Bring your own device), regeln die Mindestanforderungen an Geräte, die in den Unterricht mitgebracht werden.

Nachfolgend wird jeweils der Begriff «Berufsschule» verwendet. Sämtliche Gedanken und Überlegungen gelten sinngemäss für alle Typen von weiterführenden Schulen.


Grundsätzliches Vorgehen

Das finden von passenden Anforderungen ist in der heutigen Zeit nicht ganz einfach, denn es gibt viele verschiedene Gerätetypen und Ausstattungsmöglichkeiten. Der folgende Prozess kann helfen, ein stimmiges und zukunftsträchtiges BYOD-Konzept zu erstellen:

  • Klären der Grundsatzfragen zur Berufsschule selbst
  • Klären der Grundsatzfragen zum Unterricht
  • Klären der eigenen Hilfestellungen
  • Verfassen des BYOD-Konzeptes
  • Periodische Überprüfung des BYOD-Konzeptes

Grundsatzfragen Berufsschule

Gerade, wenn an einer Berufsschule verschiedene Berufsbilder ausgebildet werden, ergibt es wenig Sinn, eine pauschale BYOD-Anforderungsliste zu erstellen. Vielmehr wäre es hier zielgerichtet, pro Berufsbild angemessen Mindestanforderungen zu gestalten. So sind technischere Berufe in der Regel auf leistungsfähigere Geräte angewiesen – hingegen könnten bei handwerklicheren Berufen auch leistungsschwächere Geräte den gleichen Zweck erfüllen.

Somit ergeben sich folgende Grundsatzfragen:

  • Welche Berufsbilder bilden wir bei uns aus?
  • Welche Programme verwenden unsere Lehrlinge im Unterricht?
  • Welche Mindestanforderungen ergeben sich daraus?

In den meisten Fällen werden bereits sehr einfache Konfigurationen ausreichen. Wenn beispielsweise vorwiegende mit Office/Microsoft365 und PDFs gearbeitet wird, reichen auch wirklich überschaubare Leistungen (Intel i5 ab 8.Gen, 8GB RAM, 128GB SSD).

Grundsatzfragen zum Unterricht

In vielen BYOD-Anforderungen ist meistens eine Anforderung ein riesiger Dorn im Auge: Das zwingende Vorhandensein eines Touchscreens. Geräte, die mit einem solchen Bildschirm ausgestattet sind, lassen die Anschaffungspreise schnell in die Höhe schiessen.

Es ist somit abzuwägen:

  • Ist ein Touchscreen wirklich notwendig oder nur «Nice to have»?
  • Verwenden unsere Lehrlinge überhaupt den Touchscreen?
  • Entstehen Nachteile für Lehrlinge ohne Touchscreen in bestimmten Programmen?

Auch hier zeigt unsere Erfahrung, dass ein Touchscreen (wenn überhaupt) von Lernenden nur punktell eingesetzt wird. Bei bestimmten Berufsbildern macht ein Touchscreen effektiv generell Sinn (Konstruktions-, Montage- oder Grafikberufe). Bei anderen hingegen wirklich nicht. Eine einfache Möglichkeit wäre es, Touchscreen als optionale Anforderungen zu Komfortzwecken aufzulisten

Eigene Hilfestellungen

Je nach Berufsschule stehen von Haus aus schon verschiedene Angebote zur Verfügung, beispielsweise Kooperationen mit Plattformen, wie edu.ch oder projektneptun.ch. Es gib aber noch diverse andere Möglichkeiten, zu helfen:

  • Gerätevermietung zu einem Unkostenbeitrag
  • Finanzielle Hilfe mittels speziellen Fördertöpfen

In vielen Fällen ist es auch wirklich nicht notwendig, dass fabrikneue Geräte für den Lehrstart bereitgestellt werden müssen. So gibt es auch einige Occassionsplattformen, wie beispielsweise benno-shop.ch oder gewa-multimedia.ch.

Auch eine Partnerschaft mit Wir lernen weiter könnte zu diesen Möglichkeiten gehören. Um Partner zu werden, müssen Berufsschulen lediglich einen klar definierten Prozess einhalten, welcher die Armutsbetroffenheit bemisst und ausweist.

Verfassen des BYOD-Konzeptes

Meist muss das Rad nicht erfunden werden. Eventuell können bereits Vorlagen oder andere Konzepte leicht gefunden werden. Wichtig sind beim Verfassen folgende Punkte:

  • Einfachheit (verhindert Überforderung)
  • Segmentierung nach Berufsbildern (realistisch)
  • Dem Unterricht entsprechend (nicht viel zu hoch)

Weiter unten folgen noch Beispiele von guten Konzepten.

Periodische Überprüfung

Selbsterklärend. Wir empfehlen, ein bereits erstelltes BYOD-Konzept alle zwei Jahre auf die Aktualität zu prüfen. Falls bereits vorher Fragen auftauchen sollten, natürlich auch schon vorher.


BYOD-Konzept erstellen

Das gehört ins Konzept rein

Folgende Bestandteile sind mindestens anzugeben:

  • Prozessor inkl. Generation (mind. 8. Generation für Windows 11)
  • Arbeitsspeicher (RAM)
  • Betriebssystem
  • Touchscreen (ja/nein/optional)

Wir empfehlen, dass keine spezifischen Geräte empfohlen werden, da sich einerseits der Markt sehr schnell ändert und somit die Lernenden bereits auf bestimmte Modelle losgeschickt werden. Besonders kritisch ist das dann, wenn die Laptops die Mindestanforderungen übersteigen (Kostenfaktor)

Richtige Anforderungen finden

Die folgenden Beispiele sind halt eben nur Beispiele, aber können bereits weiterhelfen.

Einfacher Laptop

KomponenteMindestanforderung
ProzessorIntel i5 ab 8. Generation
Arbeitsspeicher (RAM)8GB
BetriebssystemWindows 10
Touchscreenoptional
bspw. Detailhandel, Logistik, Coiffeuse/Coiffeur, EBA-Lehren, etc.

Leistungsstärkere Geräte

KomponenteMindestanforderung
ProzessorIntel i7 ab 8. Generation
Arbeitsspeicher (RAM)16GB
BetriebssystemWindows 10
TouchscreenJa
Dedizierte Grafikkartemind. 2GB
bspw. Konstruktionsberufe, Grafiker, etc.

Beispiel eines guten Konzeptes

Die BWZ Lyss hat ein sehr stimmiges und realitätsnahes BYOD-Konzept erstellt. An der BWZ Lyss werden Berufsbilder aus folgenden Kategorien unterrichtet:

  • Gartenbau, Floristik
  • Logistiker, Strassentransport
  • FAGE
  • Kauffrau / Kaufmann
  • Schreiner / Zimmerleute

Stärken des BYOD-Konzepts

  • Abstufung nach Berufsbildern
  • Tiefe Mindestanforderungen
  • Einfache Auflistung ebendieser
  • Hinweis auf Occassionsplattformen (inkl. weiterem Rabatt)

Fragen zum eigenen Konzept?

Wir prüfen gerne Euer BYOD-Konzept auf Herz und Nieren – und zwar kostenlos! Uns ist wichtig, dass bei den ersten Schritten im Berufsalltag der Frust durch zu hohe Gerätebeschaffungskosten klein bleiben kann.

Schreibt uns einfach eine Mail und legt uns Euer Konzept bei. Wir schauen uns das gerne an und geben Euch weitere Tipps (falls notwendig) 😎

War dieser Artikel hilfreich?
de_CHDeutsch (Schweiz)